Die Staatssymbole der Deutschen Demokratischen Republik

DDR-WappenDas Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik wurde 1955 gesetzlich festgelegt. Es zeigt auf einer roten Kreisfläche in goldener Farbe einen Hammer - Symbol der Arbeiterschaft -, belegt mit einem goldfarbenen, geöffneten Zirkel als Sinnbild der Intelligenz und umgeben von einem gleichfalls goldenen Ährenkranz als Verkörperung der Bauernschaft. Ein schwarz-rot-goldenes Band umwindet den Kranz und bringt die Verbundenheit der gesellschaftlichen Krafte zum Ausdruck. Bei ihrer Gründung im Jahre 1949 nahm die Deutsche Demokratische Republik die fortschrittlichen Traditionen der Vergangenheit auf und gab sich eine Flagge in den Farben Schwarz, Rot und Gold in drei gleichbreiten, horizontalen Streifen. Die Farben gehen zurück auf die Uniformen des Lützowschen Freikorps in der Zeit des antinapoleonischen Befreiungskrieges 1813/14, auf die Fahne der fortschrittlichen Burschenschaften und die Flaggen, unter denen die revolutionären Kämpfer 1848/49 ihr Leben gegen Reaktion, für die Freiheit einsetzten. So deutete man damals die Farben: Schwarz ist die finstere Nacht der Reaktion, Rot ist das Blut, das die Kämpfer für die Freiheit opferten, und Gold die Sonne der Freiheit, deren Aufgang das Volk erwartet. Ferdinand Frei- ligrath schrieb über die Symbolik der Farben: ,,... schwarz ist das Pulver, rot ist das Blut und golden flackert die Flamme." 1959 wurde das Staatswappen in das Zentrum der Flagge eingefügt.
aus: Hans-Ulrich Herzog/Georg Hannes, Lexikon Flaggen und Wappen, Leipzig 1990

30. September 1959: Änderung der Staatsflagge
Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz, nach dem das Emblem der Arbeiter- und Bauernmacht, Hammer und Zirkel im Ährenkranz, Bestandteil der schwarz-rot-goldenen Flagge wird. Diese Flaggenänderung soll - zehn Jahre nach Gründung der DDR - die Festigung der DDR als sozialistischer Nationalstaat symbolisieren und dem Alleinvertretungsanspruch der BRD entgegenwirken.
aus: B. Pollmann, Daten zur Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik, Düsseldorf, 1984

31. Mai 1990:
Auf Antrag der DSU beschließt die Volkskammer, daß das DDR-Staatswappen innerhalb einer Woche in und an öffentlichen Gebäuden entfernt werden soll.
aus: Ilse Spittmann/Gisela Helwig (Hrsg.), Edition Deutschland Archiv, Chronik der Ereignisse in der DDR, Köln, 4. Auflage 1990


Die Nationalhymne der Deutschen Demokratischen Republik

Auferstanden aus Ruinen
und der Zukunft zugewandt,
laß uns dir zum Guten dienen,
Deutschland einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
und wir zwingen sie vereint,
denn es muß [wird] uns doch gelingen,
daß die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen,
daß nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen! Laßt uns bauen,
lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend
steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend: bestes Streben
uns'res Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben,
und die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint.

Text: Johannes R. Becher (1891-1958), "Deutschland-Lied"
Musik: Hanns Eisler (1898-1962)

J.R. Becher war ein expressionistischer Dichter und später Kulturminister der DDR.

Am 5. November 1949 wurde das Lied - ausgewählt aus einer Reihe anderer Auftragswerke - vom Ministerrat der DDR zur Nationalhymne erklärt. Am 6. November wurde die Hymne anläßlich einer Festveranstaltung vom Berliner Rundfunkorchester unter Helmut Koch uraufgeführt. Böse Zungen behaupten, Eisler hätte für seine Komposition die Melodie des Liedes "Good bye, Johnny" von Peter Kreuder gestohlen. Der Text war vom damaligen Kulturminister der DDR Becher. Die Textzeile "Deutschland einig Vaterland" war Anfang der siebziger Jahre aus Sicht der Regierung nicht mehr zeitgemäß. Die Hymne wurde zwar nicht verboten, aber sie wurde einfach, undenkbar für eine in der Verfassung verankerte Hymne, nicht mehr gesungen. Mit Beschluß der Volkskammer der DDR vom 3. Januar 1990 durfte der Originaltext wieder gesungen werden. Ihre Auferstehung endete allerdings bereits am 3. Oktober 1990, sie wurde durch die Hymne der Bundesrepublik abgewickelt. So exisitert sie nur noch als ein schönes Lied
aus dem CD-Begleitbuch zu Dem Morgenrot entgegen, Hymnen, Edition Barbarossa, 1995

Die Nationalhymne der DDR (mit Gesang) zum Downloaden (ca. 700 KB) (Wav-Format)

Die Nationalhymne der DDR (instrumental) zum Downloaden (ca.3,5 KB) (MID-Format)


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zusammengestellt von liberale_in_der_ddr@gmx.de
Stand: 09.02.2002